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Nepomurks

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"Vegetarisch mit Liebe" - im wahrsten Sinne... Toll!

Vegetarisch mit Liebe: 120 Rezepte von Apfel bis Zucchini - Jeanine Donofrio, Jack Mathews

Vom Koch-Blog zum eigenen Buch.. Jeanine Donofrio hat aus ihrem Blog Love & Lemons nun die besten vegetarischen Rezepte in ihrem Buch „Vegetarisch mit Liebe“ (Südwest Verlag) zusammengefasst und herausgegeben. Ein sehr dickes Buch auf den ersten Blick, mit sage und schreibe 120 Rezepten auf 320 Seiten. Aber das Innenleben ist sehr übersichtlich strukturiert und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Kräftige Seiten, die wohl auch mal einen kleinen Küchenunfall überleben werden und Seiten, die nicht beim ersten Luftzug wieder umklappen. Optisch und haptisch macht es jedenfalls einiges her, dieses umfangreiche Kochbuch.

 

Unterteilt ist das Buch in Kapitel, die sich nicht nach Tageszeiten entsprechenden Mahlzeiten richten, sondern die nach einzelnen Gemüsesorten sortiert sind. Wie es im Untertitel schon heißt: „120 Rezepte von Apfel bis Zucchini“, es wurden eigentlich alle denkbaren und hiesigen Gemüse- und Obstsorten bedacht. Mir gefiel die Aufteilung zudem sehr gut, weil man so (wie die Autorin auch selber ihre Absicht dahinter beschreibt) vorhandenes Gemüse immer erst verbrauchen und verarbeiten kann, bevor man neu oder extra einkaufen muss.

 

Die Gerichte, bzw. Rezepte selber sind durchweg toll – wie ich finde. Schön ist, dass man immer wieder einzelne Zutaten austauschen kann. Hierzu gibt es auch von Jeanine Donofrio selber immer wieder Tipps oder Anregungen. Ich habe bisher nur 3 Rezepte ausprobiert, fand diese aber sehr lecker und auch einfach nachzukochen. Die Anleitungen sind vielfach bebildert und einzelne Schritte waren klar ersichtlich und gut beschrieben. Es dürfte wohl auch für jeden Geschmack etwas dabei sein: Crostinis, Salate, Nudelrezepte, Tortilla-Variationen, Suppen.. Alles ist dabei und kommt auch bei jedem einzelnen Gemüse vor. Die Zutaten waren (wenn man denn hin und wieder vegetarisch kocht) auch nicht allzu ungewöhnlich und ich musste auch nichts dazu kaufen. Und ich werde in den nächsten Tagen noch weitere Rezepte ausprobieren. Es sieht einfach alles sehr lecker aus..

 

Insgesamt ein Kochbuch, dass mich überzeugen konnte und das ich zukünftig häufiger zum Kochen heranziehen werde. Tolle Rezepte, schöne Aufmachung mit vielen Bebilderungen und eine intuitive Sortierung, die mit einem Übersichts-Register abschließt. Besser geht es kaum, wie ich finde! Demnach ein sehr gelungenes Koch-Buch: 5 Sterne.

Der Igel, unser kleiner Gartenfreund - hier einmal in all seinen Facetten...

Der Igel - Corinne Chesne

Corinne Chesne hat mit ihrem bereits 2014 bei Bassermann erschienenen Titel „Der Igel“ ein wirklich schönes wie informatives Buch herausgebracht, das auf beinahe alle Fragen rund um den kleinen Gartenfreund Antworten findet und welches zudem durch viele wunderbare Igel-Fotografien besticht.

Man kann das Buch wohl durchaus als kleinen Ratgeber sehen, wobei die ansprechenden Fotografien neben den informativen Inhalten ein reinster Augenschmaus sind und dem Buch einen ganz eigenen Charme verleihen. Die Darstellungsweise im Ganzen ist meiner Meinung nach wirklich gut gelungen. Das Buch ist sehr übersichtlich gestaltet und gut strukturiert, dazu im Verlauf doch immer kurzweilig und interessant. Der eigentliche Fließtext wird von vielen kleinen Info-Täfelchen begleitet, die sich auf die jeweils abgebildeten Fotografien beziehen und die dargestellten Szenen informativ ergänzen. Mir gefiel insbesondere diese Mischung sehr gut! Inhaltlich dürfte man zudem kaum einen wichtigen Themenkomplex vermissen - ob nun die verschiedenen Igel-Arten, ihr Vorkommen, Entwicklung und Ernährung oder die Möglichkeiten von Überwinterungshilfen. Und auch wenn die Themen bei 79 Seiten natürlich immer nur kurz beleuchtet werden können, wurde doch soweit an alles Wichtige gedacht und ausreichend erläutert. Des weiteren gibt es wirklich witzige Einblicke in die nicht ganz so bekannten Igel-Eigenarten (z.B. Thema „Fortpflanzung“), die mich sehr zum Schmunzeln brachten. 
Daneben lenkt die Autorin den Blick aber auch immer wieder mal auf die nie ganz unproblematische Beziehung zwischen Mensch und Igel. Denn der Mensch ist seit langem neben den natürlichen Fressfeinden wie Fuchs und Eule einer der gefährlichsten „Feinde“ der kleinen Säugetiere. Hierzu gibt es einige Ratschläge, damit das Zusammenleben auch gut funktionieren kann. 

Im Ganzen betrachtet ergibt sich wie ich finde ein gelungenes Gesamtpaket. Ich denke, bei dem Preis von aktuell 4,99 Euro für ein so schönes Hochglanz-Hardcover-Buch kann man mehr auch nicht erwarten.
Ich finde, das Buch ist wunderbar zu lesen und bietet viele interessante Informationen – dazu immer wieder zuckersüße Igel-Fotos! Nicht nur für Erwachsene ein tolles und sehr aufschlussreiches Buch. Deshalb 5 Sterne.

Was man schon immer über die Berge wissen wollte....

Wie viel wiegt ein Berg?: Wissenschaft über der Baumgrenze - Jacopo Pasotti, Johannes von Vacano

Wie viel wiegt ein Berg?: Wissenschaft über der Baumgrenze - Jacopo Pasotti,Johannes von Vacano 

 

„Wie viel wiegt ein Berg?“ Dieser und vielen anderen Fragen rund um die „Wissenschaft über der Baumgrenze“ geht Jacopo Pasotti in seinem neu aufgelegtem Buch (Taschenbuch, Blanvalet Verlag) auf den Grund. Diverse Themen rund um die Berge werden hier ergründet und durch vielfältige erklärende Schwarz-Weiß-Grafiken visualisiert. Pasotti‘s Schreibstil ist dabei ziemlich gut verständlich, auch wenn doch mehr als ein Fremdwort auftaucht und es um teils weiter greifende physikalische Abläufe geht. Alle Inhalte sind kurz, aber ausreichend gut beschrieben. Anders, als auf dem Buchrücken suggeriert, ist dieses sehr informative und interessante Büchlein jedoch sicher kein Begleiter "für jede Bergtour".. (ganz im Gegenteil: ein derartiges Buch liest sich wohl am besten zu Hause, mit etwas Ruhe)! ;) 
Es werden viele Sachthemen rund um die höher geratenen Berge behandelt, deren genauere Hintergründe man vielleicht bisher noch nicht kannte. Ob nun generell die Entstehung der Berge, die unterschiedlichen Gesteinszusammensetzungen, das Vorkommen von Gletscherflöhen oder das Auftreten der verschiedensten Bergformen neben der Tatsache, dass es im Berginnern schnell warm wird. Pasotti beschreibt all diese Inhalte sehr eindrücklich und in seinem durchweg eingängigen Erzählstil. Im Grunde geht man mit ihm auf eine Art Entdeckungsreise: mal in der Gegenwart, mal weit zurück in die Entstehungsgeschichte der Erde. Das Buch umfasst 208 Seiten und hat damit auch einen absolut passenden wie praktischen Informations-Umfang. Für mich waren die meisten Kapitel sehr interessant und auch einige Inhalte neu. Insofern hat sich dieses kleine Taschenbuch für mich persönlich schon gelohnt! Lesenswert, deshalb 5 Sterne.

Informativ, ergreifend und wahnsinnig interessant.. Ein wirklich tolles Buch!

Das Seelenleben der Tiere: Liebe, Trauer, Mitgefühl - erstaunliche Einblicke in eine verborgene Welt - Peter Wohlleben

Das Seelenleben der Tiere: Liebe, Trauer, Mitgefühl - erstaunliche Einblicke in eine verborgene Welt - Peter Wohlleben 

 

Peter Wohlleben ist von Beruf eigentlich Förster – mittlerweile jedoch auch Autor von einigen Bücher, die allesamt zu Bestsellern wurden. Wohl nicht ohne Grund, findet Wohlleben doch mit seinem Schreibstil einen Ton, der die Menschen anspricht. So auch in seinem Buch „Das Seelenleben der Tiere“ (2016, Ludwig Verlag). In 41 Kapiteln spricht er unterschiedlichste Themenbereiche aus der Tierwelt an. Schon nach dem ersten Kapitel wird klar, dass man seine Meinung über die hiesige Tierwelt ggf. korrigieren muss: Tiere denken, Tiere fühlen und Tiere planen häufiger, als wir glauben. Ob nun Lebensbereiche wie die elterliche Fürsorge für den Nachwuchs, Treue, Angst, Geschmacksempfinden oder auch Schmerz und Wettertauglichkeit der Tiere – als erfahrener Förster lässt Peter Wohlleben seine Leser beinahe hautnah mit eintauchen in seine Welt und gibt einen unglaublich interessanten und informativen Einblick in ein überraschend vielschichtiges Seelenleben der Tiere.

 

Das Buch lässt sich durchweg sehr gut und flüssig lesen. Vor allem wohl, weil einfach alles Beschriebene wahnsinnig interessant und stellenweise sogar recht spannend ist. Peter Wohlleben erzählt sehr eindrücklich und anschaulich, jedoch auch immer mit seinem typisch lockeren Stil und einigem Witz. Seine Geschichten und Beispiele werden zu keinem Zeitpunkt langatmig oder langweilig. Das Buch fesselt, wie ich finde. Ich war an vielen Punkten wirklich überrascht und ergriffen. Nach der Lektüre sieht man das vorbei hoppelnde Kaninchen oder den aufgeregt daher fliegenden Raben unterwegs wahrscheinlich mit anderen Augen. Ich zumindest wurde durch dieses Buch von Peter Wohlleben noch einmal eines Besseren belehrt und glaube, manches Tier vielleicht sogar ein wenig mehr verstehen zu können.

 

„Das Seelenleben der Tiere“ ist wie alle bisher erschienenen Bücher von Peter Wohlleben ein wahnsinnig lesenswertes, informatives und vor allem interessantes Buch. Es öffnet die Augen der Leser und sensibilisiert. Toll, dass Wohlleben uns als langjähriger Förster mit derart viel Berufs- und Lebenserfahrung mit auf diese Reise nimmt. Immer wieder sehr zu empfehlen! 5 Sterne.

Eine tolle, unglaublich spannende und packende Fortsetzung...

Giants - Zorn der Götter: Roman (Giants-Reihe 2) - Marcel Häußler, Sylvain Neuvel

Giants - Zorn der Götter: Roman (Giants-Reihe 2) - Sylvain Neuvel,Marcel Häußler 

 

 

Sylvain Neuvel legt mit „Giants – Zorn der Götter“ (erschienen im Heyne-Verlag) nun endlich den von mir lang ersehnten 2. Teil seiner Giants-Reihe vor. Eine Fortsetzung, die es wirklich in sich hat! Außerirdische Roboter greifen ganz offensichtlich die Welt an. Es gibt Tote, sogar sehr viele Tote – und ein altbekanntes Team, das an einer schnellen Lösung des „Konfliktes“ arbeitet und alles daran setzt, dass die Weltbevölkerung diesen Angriff überlebt.. Doch werden ihnen die „Aliens“ mit ihrer evolutionären Überlegenheit zuvorkommen? Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, dem Tod zu entrinnen?! .... 

Auch wenn es sich um einen Fortsetzungs-Roman handelt, kann man das Buch meiner Meinung nach sehr gut ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Roman „Giants – Sie sind erwacht“ (ebenfalls Heyne-Verlag) lesen. Jedoch war das erste Buch bereits derart spannend, dass sich die Lektüre jederzeit lohnen dürfte!
Der zweite Teil, „Giants – Zorn der Götter“ gliedert sich wieder in sogenannte Files: Notizen der einzelnen Protagonisten, Gesprächs- und Verlaufsprotokolle, Tagebucheinträge, etc.. Kapitel also einmal anders! Eben diese Aufteilung macht den Verlauf der Roman-Reihe wahnsinnig spannend. Man wechselt als Leser ständig die Perspektiven und Schauplätze und wird dadurch immerzu auf den aktuellsten Stand der Entwicklungen gebracht, oftmals mit einer gewissen Vorschau. Die Story, den Verlauf und die Beschreibungen fand ich dabei ziemlich authentisch, auch wenn meine Vorstellungskraft bei den gigantischen Robotern manches mal arg beansprucht wurde. Ich fand die Fortsetzung der Geschichte inhaltlich extrem gut und durchgängig fesselnd, sogar fast ein wenig "dystopisch". Die Protagonisten (ebenfalls bekannt aus Teil 1) wirken mit ihren Dialogen, sowie als Figuren innerhalb der Verläufe eigentlich durchweg reell. Zudem gibt es bezüglich der Charaktere doch einige sehr gelungene (und teils auch durchaus positive) Überraschungen. Man darf definitiv gespannt sein... Einzig das Ende des Romans, welches zwar gut passte, hätte meiner Meinung nach noch etwas ausführlicher ausfallen können. 

Insgesamt ein absolut tolles Buch - irgendwo zwischen Dystopie und Science-Fiction! Dabei rasant, packend und durchgängig spannend.. Ich hatte es wieder viel zu schnell ausgelesen und würde es jederzeit weiterempfehlen! 5 Sterne.

Sicherlich lesenswert und für manchen Leser sehr interessant, aber leider nicht ganz mein Fall...

Eine kurze Geschichte von Gehirn und Geist: Woher wir wissen, wie wir fühlen und denken - Matthias Eckoldt

Eine kurze Geschichte von Gehirn und Geist: Woher wir wissen, wie wir fühlen und denken - Matthias Eckoldt 

 

Matthias Eckoldt unternimmt in „Eine kurze Geschichte von Gehirn und Geist“ (erschienen im Pantheon Verlag) eine Zeitreise, begonnen bei den alten Griechen bis hin zur Neuzeit. Immer im Fokus das menschliche Gehirn und seine Funktionsweisen in jeglichem Blickwinkel.
Mich hat Cover des Buches sofort angesprochen und ich habe mich ein wenig von dem Untertitel „Woher wir wissen, wie wir fühlen und denken“ leiten lassen. Das Buch selber handelt aber tatsächlich immer vom entsprechenden epochalen Wissen zu Aufbau und Funktionsweise des menschlichen Hirns und der Bedeutung des menschlichen Geistes. Eckoldt stellt in chronologisch fortlaufender Form und in entsprechenden Kapiteln sehr eindrücklich dar, wann welches Wissen in der "Hirnforschung" erlangt wurde und wie sich das Forschen nach neuen Erkenntnissen in diesen Bereichen zu bestimmten Zeiten in der Vergangenheit entwickelte. Der Schreibstil ist dabei sehr eingängig und alle Inhalte sind durchweg gut verständlich beschrieben. Das Buch wirkt dabei eher wie eine Zeitreise durch die Geschichte, immer im Plauderton mit Blick auf die neurologischen Entdeckungen. Die Schilderungen waren dabei zwar stellenweise interessant, aber für mich doch nicht unbedingt fesselnd oder besonders spannend. Insbesondere die Darstellungen aus den Zeiten der Antike konnten mich nicht sonderlich einnehmen. Ein wenig besser wurde es, je näher man sich an die neuzeitlichen Erkenntnisse herantastete. Doch auch hier konnte mich das Buch nicht mehr wirklich mitreißen. Vielleicht lag es ein wenig an meinen falschen Erwartungen an dieses Buch..
Sicherlich finden sich für „Eine kurze Geschichte von Gehirn und Geist“ begeisterte Leser. Meins war es leider nicht so sehr. Stellenweise interessant, aber im Ganzen für meinen Geschmack nicht besonders überzeugend.. Sehr schade! Trotzdem lesenswert und dafür 3 Sterne.

Ein wirklich umfassendes, informatives und spannendes Buch! Absolut lesenswert..

Die Intelligenz der Bienen: Wie sie denken, planen, fühlen und was wir daraus lernen können - Randolf Menzel, Matthias Eckoldt

Die Intelligenz der Bienen: Wie sie denken, planen, fühlen und was wir daraus lernen können - Randolf Menzel,Matthias Eckoldt 

 

„Die Intelligenz der Bienen“ von Randolf Menzel und Matthias Eckoldt (erschienen im Knaus Verlag) ist wahrlich ein äußerst umfassendes und informatives Fachbuch. Beim ersten Blick, den ich in dieses Buch warf, war ich beinahe ein wenig schockiert über die Dichte und Menge der Informationen. Die beiden Autoren lassen bei ihren Ausführungen wohl wirklich kaum ein Thema aus und erklären, erörtern, definieren und beschreiben anhand vielfältiger und teils recht ausgeklügelter Versuchsergebnisse alle denkbaren Merkmale von Bienen. Viele bildliche Darstellungen ergänzen die gesammelten Inhalte. Man muss dem Thema sicherlich ein wenig zugetan sein, um sich durch dieses umfangreiche und kompakte, aber auch unglaublich tolle Buch zu „arbeiten“. 
Der Schreibstil ist eingängig, auch wenn viele 'fachliche Fremdwörter' zum Einsatz kommen. Diese werden recht gut erklärt, doch sollte der Leser zudem grundsätzlich bereit sein, das eigene Wissen mit und durch das vorliegende Gesamtwerk zu bereichern. 
Es sind erstaunliche Erkenntnisse und Einblicke, die Randolf Menzel und Matthias Eckoldt in ihrem Buch bieten. Manches wirkt überraschend und in der Menge lassen die zusammengetragenen Informationen die Bienen und Bienenvölker zu kleinen Wunderwerken der Natur werden. Über im Schlaf lernende und träumende Bienen, den Bienentanz und hochgradiger Duft-Verarbeitung bei Bienen erfährt man derart viele Dinge, dass man sich wohl nach Beendigung dieses Werkes selbst schon fast als „Bienenkenner“ bezeichnen darf. Mir hat es sehr gut gefallen! 
„Die Intelligenz der Bienen“ ist meiner Meinung nach kein Buch, das man kurz nebenher oder einfach nebenbei zum Vergnügen lesen kann. Dazu ist die Informationsdichte sicherlich zu hoch. Doch es ist sehr lohnenswert, sich daran zu begeben und zu erfahren, wie die Bienen, die so unglaublich wichtig für den Menschen sind, leben und überhaupt „ticken“. Für jeden "Bienen-Fan" wird dieses Buch vielfach neue Erkenntnisse und sehr viele überraschende Fakten bringen. 
Wahnsinnig spannend, sehr informativ und absolut lesenswert!

Deshalb 5 Sterne.

Ein sehr gutes Buch zum Thema Hochsensibilität und Hochbegabung. Interessant und aufschlussreich!

Die fabelhafte Welt der Hochsensiblen und Hochbegabten - Corinna Kegel

Die fabelhafte Welt der Hochsensiblen und Hochbegabten - Corinna Kegel 

 

 

Corinna Kegel ist nicht nur Autorin, sondern auch Coach und Trainerin für High Potentials, Hochbegabte und Hochsensible. Mit „Die fabelhafte Welt der Hochsensiblen und Hochbegabten“ legt sie nun ein umfassendes, wie auch erklärendes Buch vor über die recht speziellen Wahrnehmungsstrukturen, Verhaltens- und Denkweisen von hochsensiblen und / oder hochbegabten Menschen. Detaillierte Erläuterungen und diverse Fall-Beispiele bieten einen guten Überblick über die „Andersartigkeit“ besagter Menschen.
Die Eigenheiten von Hochsensibilität und Hochbegabung schienen mir hier auch überwiegend gut dargestellt, erklärt und zusammengefasst. Alle wichtigen Bereiche werden aufgeführt und abgehandelt. Der Schreibstil ist dabei sehr eingängig und das Buch durchweg flüssig lesbar. Inhaltlich ist das Buch nach Themenkomplexen sortiert und beschäftigt sich nach und nach mit allen Merkmalen, was mir persönlich sehr gut gefiel. Man kann sich somit auch nur einzelne Themenblöcke heraussuchen und diese für sich stehend lesen. Gut gelöst fand ich zudem, dass die Stärken in der Darstellung neben den Schwächen der betroffenen Menschen gleichauf stehen und beiden Seiten viel Wertschätzung entgegengebracht wird, somit nicht nur die oft diskutierten „Schattenseiten“ aufgegriffen werden.
Doch manche Schlussfolgerung der Autorin, häufig bezogen auf das weitergehende Empfinden von Hochsensiblen und Hochbegabten, schienen mir nicht immer ganz korrekt und manches Mal ein wenig spekulativ. Bei der Wortwahl hätte ich mir zudem an einigen Stellen eine etwas weniger „kitschig wirkende“ Sprache gewünscht. Denn spätestens wenn der Begriff „Hellsichtigkeit“ fällt, wird sich kaum ein „normal Wahrnehmender“ das vernichtende Lächeln über die Inhalte des doch sehr ansprechenden Buches verkneifen können.
Ansonsten aber ist „Die fabelhafte Welt der Hochsensiblen und Hochbegabten“ ein sehr interessantes, aufschlussreiches und gut strukturiertes Buch, dem der Versuch, Hochsensibilität und Hochbegabung mit all den dazugehörigen Auswirkungen und Facetten niveauvoll zu erklären, absolut gelungen ist! Deshalb 4 Sterne.

Ein tolles Buch mit vielen interessanten Denkanstößen, jedoch stellenweise wirklich sehr "religiös"!

Berge sind stille Meister: Spirituelle Begleitung auf dem Weg durchs Gebirge - Knut Waldau, Helmut Betz Berge sind stille Meister: Spirituelle Begleitung beim Weg durchs Gebirge - Knut Waldau, Helmut Betz

Berge sind stille Meister: Spirituelle Begleitung auf dem Weg durchs Gebirge - Knut Waldau,Helmut Betz 

 

„Berge sind stille Meister - Spirituelle Begleitung auf dem Weg durch die Berge“ von Knut Waldau und Helmut Betz aus dem Kösel-Verlag. Spiritualität, Religion und Tradition sind wohl seit jeher untrennbar mit den Bergen verbunden. Die Bewohner vieler Bergregionen wahren ihre alten Bräuche, ihre Sagen und sind selbst in der heutigen Zeit noch stark Gott verbunden. Im vorliegenden Buch werden viele dieser Inhalte aufgegriffen und herausgestellt. Es bietet zudem interessante Gedanengänge, Anregungen, Gedichtspassagen, Ratschläge und auch einige Tourenvorschläge, sowie viele Fotos und Darstellungen. Mir ist das Buch zunächst durch das, wie ich finde, sehr gelungene Cover und eine vielversprechende Inhaltsvorschau aufgefallen. Zwar haben mich zu Anfang noch einige recht religiöse Passagen und Psalmen verschreckt, doch es hat sich selbst für mich, die persönlich überhaupt keinen Bezug zu Religion hat, sehr gelohnt das Buch zu Ende zu lesen. Es umfasst im Verlauf viele beinahe philosophisch anmutende Inhalte, denen ich oftmals nur zustimmen konnte und deren Kernaussagen ich als ziemlich treffend ansehe. Ich habe mich beim Lesen dabei nicht so sehr auf die „religiösen“ und allzu „spirituellen“ Inhalte fokussiert, sondern mich eher von den Anregungen und Beiträgen tragen lassen. Schlichte Folgerungen, die sich teilweise gegen den mehr und mehr aufkommenden, stark touristisch geprägten „Bergkonsum“ richten und dagegen die Berge wieder als ein schroffes, aber auch bezauberndes Naturphänomen zurück in den Fokus der menschlichen Wahrnehmung setzen wollen. „Eins werden mit der Natur und mit sich“ lautet hier recht wohl grob betrachtet das Motto. Die Autoren versuchen dabei nicht zu belehren oder zu bekehren, sondern lenken das Augenmerk mit ihrem durchweg eingängigen Schreibstil auf eine Art „Genusspfad“. Der Blick soll sich wieder auf die Schönheiten der kleinen Dinge richten, nicht auf Seilbahn, Hütte und Tour – Selbstfindung ist erwünscht. Somit lauten auch einige der Unterkapitel „Ankunft und Aufbruch, Aufstieg, Atmen“. Waldau und Betz gehen hier ganz treffend auf die körperlichen Prozesse während eines Wandertages ein. Die eigene Wahrnehmung und ein Eintauchen in die Bergwelt werden dabei immer wieder hervorgehoben. „Der Weg ist das Ziel“. Derartige, sehr schlicht wirkende Aussagen füllen dieses Buch und werden immer wieder ergänzt durch Passagen aus bekannten Texten, lyrische Zitate und wundervolle Bergpanoramen. Das Buch schafft es schon bei der Lektüre eine gewisse Ruhe auf den Leser zu übertragen und versetzt beinahe in einen meditativen Zustand. Soviel zunächst zum ersten Teil des Buches. Im 2. Drittel widmen sich Waldau und Betz gar einigen Tourenvorschlägen und praktischen Hilfestellungen, auch für Gruppenführer. Hierzu muss ich sagen, dass ich die Mehrtagestouren für nicht erfahrene ‚Berggeher und -wanderer‘ als beinahe ungeeignet betrachte. Sicherlich ist die Selbsterfahrung und das „Einswerden“ mit der Bergwelt fernab von den üblichen Wanderwegen intensiver und erlebnisreicher – und immer zu empfehlen. Doch (wie die Autoren selbst mit einem sehr passenden Messner-Zitat schon anmerken) birgt die Höhe und der entlegenere Bergpfad (wenn man ihn denn als solchen überhaupt noch erkennen kann) auch große Gefahren, die man nicht außer Acht lassen darf und unbedingt berücksichtigen sollte. Im Ganzen betrachtet ist das Buch somit wohl ein wenig verklärend und durch die „spirituelle“ Note nicht immer absolut realistisch, sogar in der Summe eher ziemlich ‚verträumt‘. Man darf leider bei aller „Bergträumerei“ und Selbstfindungsprozesse nicht vergessen, beim nächsten Aufenthalt in den Bergen die Augen offen zu halten und trotz „Genussreise“ auf seine direkte Umgebung zu achten hat. Denn: Die Berge verzeihen keine Fehler! Man bedenke zudem für die praktische Umsetzung des Buches: Berge sind manches Mal alles andere als „ruhig“ oder "still". Wer einmal über Nacht in den Bergen war, wird wissen, was ich meine: Wasserläufe, Steinschläge und die Tierwelt – das alles verursacht in den Bergen einen sehr natürlichen „Krach“.. Dieser Kontext geht im Buch meiner Meinung nach ein wenig unter.. ;) Nichtsdestotrotz hat sich die Lektüre wirklich sehr gelohnt. „Berge sind stille Meister“ ist meines Erachtens ein tolles Gesamtpaket und es ist absolut lesenswert. Deshalb gute 4 Sterne.

 

 

Ein tolles und äußerst informatives Buch, das zum Mit- und Nachmachen einlädt!

Rubbel die Katz oder wie man Wasser biegt: Die wunderbare Welt der Alltagsphysik - Aeneas Rooch

 

https://www.lovelybooks.de/autor/Aeneas-Rooch/Rubbel-die-Katz-oder-wie-man-Wasser-biegt-1237525707-w/

 

Mit „Rubbel die Katz – oder wie man Wasser biegt“ legt Aeneas Rooch (Heyne Verlag) ein tolles und vor allem wahnsinnig informatives Buch vor, in dem er manch physikalischem Phänomen auf die Spur geht. Mit dem Untertitel „Die wunderbare Welt der Alltagsphysik“ wird der Inhalt eigentlich auch schon auf den Punkt gebracht. Der Autor beschreibt in seiner Sammlung die Hintergründe so mancher bekannten Alltagserscheinung, über deren Entstehung man sich vielleicht sogar selber schon irgendwann einmal den Kopf zerbrochen hat. Neben der Frage, wie sich Wasser biegen lässt, geht es z.B. auch darum, warum der Himmel blau erscheint, sich Smartphones mit einer Bockwurst bedienen lassen, Sekt „perlt“ und Schnee immer weiß und nicht bunt ist.. Zu jedem Phänomen wird im Buch ein Beispiel, die entsprechende physikalischen Herleitung oder Grundlage samt ausführlicher Erklärung geliefert. Die eigentlichen Erläuterungen sind dabei gut verständlich und recht konkret, manchmal zum besseren Verständnis mit leicht ausschweifenden Beschreibungen versehen. In thematische Kapitel unterteilt, bietet das Buch außerdem immer die Möglichkeit, alle Phänomene selbst noch einmal experimentell nachzustellen und selber auszuprobieren! Teils wirklich überraschend, manches Mal auch ganz schlicht, aber letztlich doch immer witzig! Das dürfte selbst Kindern und Jugendlichen gut gefallen, ist aber definitiv auch für jeden Erwachsenen ein sehr interessantes Detail. Mir gefielen die Inhalte eigentlich durchweg sehr gut und ich habe alle Kapitel neugierig durchforstet, wenn auch manchmal das eine mehr als das andere. Doch durch den eingängigen und lockeren Schreibstil „arbeitet“ man sich mit viel Spaß durch dieses Buch und ist vielleicht sogar enttäuscht, wenn man am Ende angelangt ist! Mir hat das Gesamtpaket absolut gut gefallen, deshalb 5 Sterne.

Ein sehr interessantes und informatives Buch, das absolut lesenswert ist!

Unsere Vögel: Warum wir sie brauchen und wie wir sie schützen können - Peter Berthold

 

Peter Berthold legt in seinem neuesten Werk "Unsere Vögel" äußerst anschaulich dar, wie schlecht es gegenwärtig um den weltweiten Vogelbestand steht. Es wird bereits nach den ersten gelesenen Seiten deutlich, dass diese Entwicklung ein schon länger andauernder Prozess ist, dessen Ausmaße sich jedoch insbesondere in den letzten Jahrzehnten drastisch verschärft haben. Als anerkannter Ornithologe und Forscher auf dem Gebiet der Vogelkunde behandelt Peter Berthold das Thema nicht plakativ, sondern schildert die Inhalte anhand vieler Beispiele und diverser statistischer Erkenntnisse oder Belege sehr eindringlich und gut verständlich für jeden Laien. Die Artenvielfalt scheint bedroht und vielmehr noch der Fortbestand einzelner Vogelgattungen. Berthold beschreibt mahnend und doch immer sachlich die Auswirkungen dessen, wenn die Vogelpopulation weiterhin derart drastisch abnimmt. Dabei blickt er auch auf die Einflussnahme der Landwirtschaft und Bebauungsmaßnahmen der Städte, auf veränderte Lebensweisen, Anpassungen an die jeweiligen Lebensräume, sowie die Problematiken, die durch die, bzw. mit der Technisierung der menschlichen Arbeitsweise für die Vögel einhergehen. Zudem gibt Peter Berthold dem Leser noch diverse Möglichkeiten mit auf den Weg, wie jeder Einzelne im Grunde dazu beitragen kann, den rasanten und anhaltenden Abbau des Populationsbestandes der heimischen Vögel aufzuhalten.

Man muss dieses Buch wohl auf sich wirken lassen und stellenweise auch die statistischen Angaben (z.B. die nüchternen Zahlen) und Inhalte erst einmal „verdauen“. Alles in allem ist „Unsere Vögel“ jedoch ein wirklich informatives, sehr interessantes und durchaus auch schockierendes Buch, das daran erinnert, wie zerbrechlich und vergänglich unsere Vogelwelt doch letztlich ist! Absolut lesenswert, deshalb 5 Sterne.

Eine packende Geschichte mit viel Tiefgang..

Museum der Erinnerung - Anna Stothard, Kathrin Bielfeldt
 

Anna Stothard legt mit ihrem neuesten Buch „Museum der Erinnerung“ einen unglaublich intensiven, berührenden, aber doch auch ziemlich verstörenden Roman vor. Es dreht sich um Schuld und Trauer, Liebe und Hass, aber auch um Wut und Flucht.. Eine Beziehung, die eigentlich beendet schien, wirft ihre Schatten der Vergangenheit in die Gegenwart und somit auch auf die Protagonisten dieses sehr emotionsreichen Romans.

Cathy, Tom und Daniel sind die eigentlichen Hauptprotagonisten der Erzählung. Doch spielt auch Daniel‘s verstorbener Bruder Jack in der Retrospektive eine nicht minder wichtige Rolle. Der Plot dreht sich um die Beziehung dieser Charaktere und um Geschehnisse, die weit zurück in deren gemeinsamer Vergangenheit liegen. Es entspinnt sich nach und nach ein Drama um einige Schlüsselszenen und atmosphärisch könnte es wohl kaum packender und dichter sein. Der Schreibstil ist durchweg sehr eingängig und die Geschichte bleibt eigentlich recht unaufgeregt und ruhig – trotz brisanten Inhalts. Spannend bleibt es, weil sich unablässig neue Wendungen, spannende Offenbarungen und teilweise beklemmende Enthüllungen ergeben. Die Figuren sind meiner Meinung nach ziemlich authentisch dargestellt, auch wenn ich mit den Charakteren und deren Eigenheiten erst warm werden musste. Anna Stothard verpasst ihren Figuren markante charakterliche Eigenschaften und hat hier meiner Meinung nach außerordentliches Feingefühl bewiesen, diese so schlüssig in den eigentlichen Kontext einzuarbeiten. Vieles wirkt zunächst schroff oder wirr, fügt sich aber zum Ende hin zusammen. Zur eigentlichen Geschichte habe ich persönlich nicht sofort direkten Zugang gefunden und bin anfangs noch ein wenig unschlüssig gewesen wegen der Intentionen und Hintergründe der Figuren. Doch alles wird nach und nach im Verlauf schlüssig und der Roman ist auch durchweg wirklich gut zu lesen. Viele Metaphern und tiefgründige oder auch doppeldeutige Phrasen und Textstellen bereichern den Roman ungemein. Und trotz aller Voraussicht schließt der Roman auf überraschende Weise!

Anna Stothard versteht es meiner Meinung nach, den Leser mit dieser Erzählung bis zur allerletzten Seite zu fesseln. Ein bedrückender, tiefsinniger und letztlich schöner Roman, der sicherlich noch einige Zeit bei mir nachklingen wird! Mich konnte das Buch jedenfalls von der ersten Seite an begeistern und ich würde es uneingeschränkt weiterempfehlen! 5 Sterne.

Mit diesem Buch und ein wenig Sport dürfte dem Muskelaufbau wohl nichts mehr im Wege stehen! Topp..

Strongfood - Das Kochbuch - Wer Muskeln will, muss richtig essen. - Wissenschaftlich entwickelte Rezepte für Muskelaufbau und Ausdauer (Fitness & Gesundheit BJVV) - Ingo Froböse

 

Prof. Dr. Ingo Froböse hat nun mit seinem neuesten Werk „Strongfood – Das Kochbuch“, in Zusammenarbeit mit der Diplom-Ökotrophologin Heike Lemberger ein spezielles Kochbuch zum Thema Muskelaufbau bei Ausdauer- und Kraftsport konzipiert („Wer Muskeln will, muss richtig essen“).


Froböse, Autor und Hochschulprofessor für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Deutschen Sporthochschule Köln, geht zunächst ausführlich auf die wichtigsten gesundheitlichen und wissenschaftlichen Aspekte für Muskelaufbau, bzw. der Erhöhung von Ausdauer und Kraft ein. Sprachlich ist das Buch durchweg gut verständlich und man kann allen Ausführungen, selbst den "wissenschaftlich geprägten" bestens folgen. Die eingangs im Buch dargestellten Tabellen zur Übersicht des unterschiedlichen Energieverbrauchs bei verschiedenen Sportarten (und Mann / Frau) sind kurz gehalten und dazu auch für den Laien absolut logisch. Nach dieser ersten Einleitung widmet sich Prof. Dr. Froböse den thematisch gängigsten Fragestellungen, erläutert Problematiken und gibt weitere aufschlussreiche Hinweise, bevor es dann auch schon mit den ersten Rezepten losgeht. Aufgeteilt ist das Buch, grob betrachtet, in Kraft- und Ausdauersport, bzw. chronologisch in: „Vor dem Training“, „Nach dem Training“ und „Rekonvaleszensphase“, bzw. „Snacks für Zwischendurch“. Die Rezepte sind zudem jeweils mit dem entsprechenden Symbol versehen (Kraft / Ausdauer) und bieten zu jeder entsprechenden Tageszeit vielfältig kalte wie warme Rezepte, sowie einfache und etwas aufwendigere Mahlzeiten. Die Rezepte selber wirken durchweg überschaubar und gut umsetzbar, auch wenn sicherlich die ein oder andere Mahlzeit nicht jedem Geschmack entsprechen dürfte. Gesunde Küche, viel „Gemüse“ und zielgerichtete Zubereitung, aber trotzdem äußerst schmackhaft – das war mein erster Gedanke als ich das Buch zum ersten Mal durchgeblättert habe. Und bei dieser Meinung bin ich auch nach einigem Aus- und Herumprobieren geblieben. Die im Buch dargestellten Rezepte scheinen sehr abwechslungsreich und ausgewogen, können außerdem zum Teil auch "flott zwischendurch" und schnell zubereitet werden, was mir ganz gut gefällt (hat man doch nicht immer Zeit, aufwendig zu kochen). Viele Grafiken, bzw. Bilder runden das Gesamtpaket noch ab. Das möglicherweise einzige Manko dieses Buches: Man hat ggf. nicht immer alle Zutaten gleich zur Hand (z.B. Lupinen). Im Großen und Ganzen sind die Rezepte aber wirklich schlicht und überschaubar sowie die Zutatenlisten aus gängigen Lebensmitteln und Gemüsesorten zusammengestellt.
Abschließend findet sich im Buch auch noch eine gute Übersicht, bzw. ein Index, in dem alles passenderweise noch einmal aufgelistet wird.
 
Ob nun „fleischreich“ oder vegetarisch, Burger, Dips, Wraps und vollständige „Mahlzeiten“, oder auch schlichte Kanapees, Süppchen und Shakes. „Strongfood“ bietet wohl ein sehr vielfältiges Programm, mit vielen Hinweisen und Tipps, sowie jeder Menge Rezepte für jeden Geschmack und Bedarf! Vor allem aber ist dieses Kochbuch ein toller Begleiter, um möglichst gesund und natürlich (mit entsprechender Bewegung) Muskeln aufzubauen! Mir gefällt es inhaltlich, bzgl. Aufbau wie auch thematisch sehr gut, deshalb ganz klar: 5 Sterne.

 

 

 Der Trick - Emanuel Bergmann

 

Ich habe selten, vielleicht noch nie ein derart gelungenes Debüt eines Autors gelesen! „Der Trick“ von Emanuel Bergmann ist ein fulminanter Roman über Illusionen, das Leben, die Umrisse der Geschichte und vor allem aber über das Leben und wohin es jeden führt. Thematisch vielleicht nichts Neues. Aber es steckt so viel Wortwitz, Ironie und Raffinesse in dieser Erzählung, dass man beim Lesen schlichtweg eingefangen wird. Ein grandioses Buch!
Man liest also von den Jungen Mosche Goldenhirsch und Max Cohn. Mosche, geboren in Prag vor dem Ersten Weltkrieg und unter erschwerten Bedingungen ins Leben gestartet, vermeintlicher Sohn des Rabbis Laibl Goldenhirsch und seiner Frau Rifka. Max Cohn, hineingeboren ins 21. Jahrhundert, Sohn moderner, ebenfalls jüdischer Eltern in einer typisch gegenwärtigen amerikanischen Kleinstadt. Wie diese beiden Figuren aufeinanderstoßen soll hier nicht verraten werden. Nur, dass sich aus der Konstellation dieser beiden Charaktere eine herrlich amüsante, trotzdem tiefgründige, teils irrsinnig ironisch anheimelnde und traurige Geschichte ergibt, die nicht nur die Biografie des Hauptprotagonisten, sondern auch die Weltgeschichte – insbesondere das Dritte Reich – aus verschiedensten Perspektiven betrachtet und einen eigenartig neuen Blick auf diese Zeit schafft. Eine Geschichte, die demnach vordergründig von zwei Jungen handelt und zwei unterschiedliche Erzählstränge gekonnt ineinander fließen lässt. Abwechselnd erleben wir die verschiedenen Blickwinkel aus der Vergangenheit und Gegenwart. Die Szenen aus der Vergangenheit beginnen in Prag um 1900 und schreiten voran bis zur Gegenwart, immer mit Bezug auf die biografischen Stationen und Erlebnisse des Mosche Goldenhirsch. Der gegenwärtige Teil der Geschichte, mit durchgängigem Schauplatz in den USA, handelt dagegen vorwiegend von Max Cohn, dem zweiten und ziemlich verzweifelten Hauptprotagonisten dieses Romans. Besonders gefiel mir dabei der Stil, die beiden Erzählstränge inhaltlich wie zeitlich aufeinander zulaufen und am Ende aufeinander treffen zu lassen. Mosche's Leben nähert sich mehr und mehr der Gegenwart, Max blickt dagegen Stück für Stück zurück in die Vergangenheit. Diese konträre Erzählweise versorgt den Leser nach und nach mit spannenden, überraschenden und wichtigen Details aus den Leben aller Protagonisten, ergänzt immer weiter die Puzzle-Steine für das Gesamtbild. Emanuel Bergmann hat diese Erzählweise, wie ich finde, in seinem Roman in perfekter Art umgesetzt und fasziniert zudem mit wort- wie bildgewaltigen Inhalten. Sprachlich bleibt es dabei durchweg recht unaufgeregt, aber die Darstellungen strotzen trotzdem vor atmosphärischer Dichte, Aufregung und teils auch gefahrvoller Umrisse. Das Buch bringt den Leser zum Lachen, Nachdenken und vielleicht sogar zum Weinen. Mich hat es zutiefst berührt!
Ich kann dieses Buch nur empfehlen und hoffe sehr, dass es viele Leser gewinnen wird. „Der Trick“ - bisher mein absolutes Highlight in 2016 und mindestens 5 Sterne wert!

Vom Ende der Einsamkeit - Benedict Wells

Vom Ende der Einsamkeit - Benedict Wells 

 

Benedict Wells beschreibt in „Das Ende der Einsamkeit“ eine sehr berührende und tiefgründige Geschichte eines Geschwistertrios, dessen Leben sich nach dem plötzlichen Unfalltod der Eltern schlagartig ändern wird. Noch Kinder, doch gezwungen von jetzt auf gleich erwachsen zu werden und mit dem zurückbleibenden Schmerz zu leben.

Was, wenn das Leben anders spielt, als erwartet? Für Jules, aus dessen Perspektive wir den Roman durchleben, und seine Geschwister Liz und Marty beginnt nach dem Schicksalsschlag ein neues, unerbittliches Leben. Der Umzug ins staatliche Internat und Heim. Die Trennung der Kinder. Der nackte Überlebenskampf. Benedict Wells zeichnet hier ein wahres Psychogramm der Protagonisten, zeitgleich aber auch unglaublich feingliedriges Zeugnis dessen, wie sich Entscheidungen auf das Leben eines Jeden auswirken. Jules, Liz und Marty schlagen völlig unterschiedliche Wege ein, entwickeln sich auf ihre Weise und versuchen, mit der Situation umzugehen. Zwischen den Zeilen blicken wir tief in das Innenleben von Jules, durch dessen Augen auch auf Liz und Marty. Die einzelnen Episoden der Geschwister, sowie deren weitere kleinen Schicksalsschläge und Abzweigungen im Leben werden detailreich und fesselnd geschildert. Es ist unglaublich ergreifend und berührend, wie die Entwicklung der Dinge hier dargestellt wird. Anhand der Beziehung von Jules und dem Mädchen Alva, das ihm als Freundin während der gesamten Schulzeit zur Seite steht, wird deutlich, wie sehr das Leben sich doch in die eine oder andere Richtung entwickeln kann. Tragik, Liebe, Zuversicht und Hoffnungslosigkeit – all diese Momente arbeitet Benedict Wells in seinem Roman beinahe virtuos und äußerst empathisch heraus. Der Einfluss der Freunde, der verbliebenen Familie und die Macht der Erinnerungen sind immer Teil der Erzählung. Der Roman ist neben der großen Emotionalität durchweg subtil spannend. Wir erfahren mehr und mehr aus dem Leben der Protagonisten, Puzzleteile fügen sich nahtlos ineinander, verstörende Szenen und Inhalte in der Retrospektive. Freundschaft, Liebe und Hoffnung – aber auch die Vergänglichkeit, Sinnhaftigkeit und natürlich der Tod spielen eine zentrale Rolle. Sprachlich bleibt es dabei eher durchgängig unaufgeregt. Doch in der Sprache liegt hier die Kunst und untermalt durch die Genauigkeit und Tiefgründigkeit die Ausmaße des gesamten tragischen Spektrums. Metaphern und Wortspiele gibt es zur Genüge. Diese lassen permanent neue Bilder und Vernetzungen der Szenen entstehen, bringen beinahe eine philosophische Nuance in die Verknüpfungen. Der Roman ist bestens durchdacht, logisch konzipiert und lässt sich mehr als flüssig lesen. Ich war bereits nach den ersten Seiten wie gebannt von der Geschichte und konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Zumal es viele unerwartete Wendungen und Elemente gibt, die immer wieder überraschen. Für mich war der Roman eine perfekte Darstellung der möglichen Tragik des Lebens. Es stimmt ein wenig nachdenklich und wird definitiv noch länger nachklingen! Ein tolles Buch und sicherlich eines der Highlights in 2016. Absolut empfehlenswert! 5 Sterne

    Trust - David Moody

 

Ein eigentlich normaler Tag. Ein kleines Dörfchen namens Thatcham. Der übliche Trott. Und dann plötzlich ein unbekanntes Flugobjekt am Himmel. Was tun, wenn der unglaublichste aller Fälle eintritt und Aliens die Erde „besuchen“? Was ist zu tun? Was passiert? Was wird aus der Menschheit?


Tom Winter, der Hauptprotagonist des Sci-Fi- und Dystopie-Thrillers „Trust“ von David Moody, wird mit genau diesen Fragen konfrontiert. Er ist bzgl. der Außerirdischen und deren Absichten skeptisch und hat eine recht klare Meinung zu den Geschehnissen - steht damit aber ziemlich allein. Sein Bruder Rob, seine Freundin Siobhan, Freunde und Bekannte bewerten die Situation gegenteilig. Alle vertrauen den „Aliens“, sind sofort begeistert von ihnen. Tom scheint mit seinem eigenen Standpunkt isoliert da zu stehen. Die Dinge im Ort und auf der gesamten Erde laufen weiter, es tritt ein gewisser Gewöhnungseffekt ein – bis zu dem Moment, an dem sich alles rasant und unausweichlich ändert! 


Für mich war die Geschichte super zu lesen: spannend, flüssig geschrieben und in ihrer Wirkung sogar ziemlich realistisch! Sprachlich bleibt es zwar, trotz durchweg hohem Spannungs-Niveau, im gesamten Roman eher unaufgeregt / ruhig. Aber man mag das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Ich war gebannt von dem Plot, wollte wissen wie es weitergeht und war neugierig, ob denn noch etwas Gravierendes geschieht. Denn, dass noch etwas "Unerwartetes" passiert, ist eigentlich klar! Viele subtile Feinheiten und Andeutungen beleben immer wieder die Spannung. Man hat permanent ein ungutes Gefühl und wird von einer bösen Vorahnung durch den Roman getrieben. Gerade die zwischenmenschlichen Inhalte oder Szenen, die einen Schwerpunkt des Romans bilden, wirken schaurig. Die empfundene Normalität der Leute kann man gut nachempfinden, obwohl sie im Kontext der „Alien-Invasion“ eigentlich kaum logisch wirken kann. Tom und die anderen Figuren sind durchweg normal und sympathisch beschrieben. Auch der Ort Thatcham ist passend / realistisch dargestellt, die Beschreibung der Aliens glaubwürdig und die beschriebene fremde Welt der Besucher bildlich vorstellbar. Alles in allem fand ich den Roman wirklich bestens durchdacht und gut konstruiert, bzw. konzipiert. Spannend, schaurig und vorstellbar! Sollten in Zukunft also Aliens landen: Man ist gewappnet! ;-)


Ein absolut lesenswerter und somit empfehlenswerter Dytopie- / Sci-Fi-Thriller, deswegen 5 Sterne!