Wow.. "Samson und Nadjeschda" war mein erstgelesener Roman des ukrainischen Autors Andrej Kurkow und ich kann nur sagen, dass mich dieses Buch von Anfang bis Ende absolut begeistert hat! Sprachlich ist der selbsttitelnde „Kriminalroman" sehr eingängig und durchweg gut lesbar, trotz all der (für mich) fremdsprachlichen (ukrainisch- / russischsprachigen) Straßenbezeichnungen und Namen (etc.). Die Charaktere, allen voran Samson, wirkten dabei durchgehend authentisch - selbst wenn die ein oder andere Fügung, die sich im Verlauf der Geschichte ergibt, der reinen erzählerischen Phantasie entspringt und dem teilweise auch etwas „märchenhaftes“ anhaftet - mehr sei nicht verraten. Dabei beginnt der Roman direkt mit einem äußerst markanten und tiefgreifenden Szenario, welches im Grunde die Basis für alle weiteren Geschehnisse, Verläufe und Entwicklungen darstellt. Ich fand die Story, die sich sachte entwickelt unglaublich packend und spannend. Andrej Kurkow spielt sehr scharfsinnig mit Sprache, Wortwahl und historischem Kontext und gibt der Geschichte so den (wie ich finde) ein oder anderen Sowjet-kritischen und fundamental entlarvenden Anstrich, ohne dabei jedoch von seinem atmosphärischen und einfühlsamen Erzählstil abzuweichen. Diese sprachlichen Raffinessen gefielen mir persönlich schon sehr. Ich habe zudem ehrlich gesagt aufgrund manch mangelnder Kenntnis und aufkeimender Neugier doch häufiger im Internet nach den beschriebenen Hintergründen und Begrifflichkeiten gesucht und war häufig über die Gesamtbedeutung und den Kontext verblüfft. Die Geschichte von Samson & Co ist sehr vielschichtig und weitaus mehr als ein „Kriminalroman“. Das Buch hat mich dadurch ziemlich gut beschäftigt und war die Zeit, die ich mir dafür genommen habe, mehr als wert. Ein großartiger Roman von einem herausragenden Erzähler.. Ich kann dieses Buch nur absolut weiterempfehlen! Deshalb volle 5 Sterne.