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Nepomurks

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Orphan X: Thriller (Evan Smoak 1) - Gregg Hurwitz, Mirga Nekvedavicius

Orphan X: Thriller (Evan Smoak 1) - Gregg Hurwitz

 

Gregg Hurwitz hat mit seinem neuen Psychothriller „Orphan X“ ein hochspannndes Buch vorgelegt. Nicht umsonst hat sich Warner Bros. die Filmrechte daran gesichert und wird den Roman auf die Kino-Leinwände bringen! Das Buch hat es wahrlich in sich...

Evan Smoak, oder auch OrphanX, wird als verwaistes Kind durch Jack John als Teil eines Regierungsprogramms und innerhalb des streng geheimen Orphan-Projekts zu einem gnadenlosen Killer ausgebildet – gestählt, trainiert und nach Plan jeglicher Moral und menschlicher Gefühle beraubt. Was zählt, ist die strikte Befolgung von "Geboten" - Verhaltensregeln. Es gibt zwar nur wenige Orphans, doch die, die fertig in die Welt entlassen werden, sind so etwas wie unsichtbare Tötungsmaschinen. Lautlose und vom System vergessene, denn von der Regierung beauftragte, identitätsfreie Killer. In Evan jedoch siegt nach Jahren vieler erledigter Auftragsmorde "das Gute" und er wechselt die Seiten, steigt aus dem Projekt aus. Abgewandt vom System, mit neuer Identität, aber einer Menge Fähigkeiten. Er bleibt seinem Handwerk treu, doch sucht er sich seine Ziele nun selber aus – er wird zum Nowhere Man. Er hilft Menschen, sich ihrer Peiniger zu entledigen. 10 Gebote, die ihn leiten. 1 Nummer, die ihn ruft. Immer nur 1 Auftrag. Und doch gerät alles außer Kontrolle - und durchkreuzt seine penibel eingehaltenen und präzise durchdachten Regeln. "Gebot 4: Es ist niemals persönlich." Das ist nun anders...

Mir gefiel der Thriller sehr, sehr gut. Er ist actionreich, überraschend und durchweg spannend. Das Grundgerüst des Romans war absolut logisch und toll konzipiert. Die Figuren sind allesamt gut dargestellt und bestens durchdacht. Evan wirkt zu Anfang noch ein wenig undurchsichtig, entwickelt sich aber im Verlauf des Romans zu einer durchaus sympathischen und herzlichen Figur. Die Nebenfiguren, insbesondere Evan's „Hausmitbewohner“, lockern die Geschichte des Öfteren stark auf. Es gibt mehr als eine witzige Stelle, bei der ich herzhaft über eine Szene lachen musste! Zudem ist der Thriller so flüssig geschrieben, dass man das Buch kaum mehr aus den Händen legen mag. Insbesondere da die Story permanent neue Spannung und Action bietet. Einige Wendungen waren überraschend und unerwartet, passten aber inhaltlich gut und trugen sehr zur Klärung einiger Fragen bei. Ich fand, das Buch hatte durchweg ein gutes Niveau und es gab keine unlogischen Passagen. Gregg Hurwitz lässt den Leser zudem auch etwas tiefer in seine Protagonisten blicken. Es stellt sich immer auch ein wenig die Frage nach dem Sinn dessen, wie Orphan X handelt und entscheidet. Dabei wird jedoch nie zu sehr aufgetragen. Auch hat der Autor es vermieden, Klischees wie das große „Happy End“ zu bedienen. Das Buch hat ein Ende, mit dem man (wie ich finde) kaum rechnen konnte, aber sehr gut "leben kann". Es passt perfekt und rundet das Gesamtpaket auf beste Weise ab! Ich habe das Buch verschlungen und war tatsächlich ein wenig enttäuscht, als ich es nach über 400 Seiten zu Ende gelesen hatte. Ein gutes Zeichen, es wird nicht mein letztes Buch von Gregg Hurwitz gewesen sein! Absolute Lese-Empfehlung, 5 Sterne! 

Hades - Candice Fox

Hades - Candice Fox 

 

„Hades“, das Thriller-Debüt der australischen Autorin Candice Fox ist packend und hoch spannend - mit Suchtfaktor! Es ist der erste Teil einer geplanten Trilogie, deren 2. und 3. Teil im Herbst 2016 bzw. im Frühjahr 2017 im Suhrkamp-Verlag erscheinen werden.
Zum Inhalt: Heinrich „Hades“ Archer herrscht tagsüber in einem Randbezirk von Sydney über eine florierende Mülldeponie. Nachts jedoch ist er ein angesehener wie auch gefürchteter Teil der Unterwelt, nimmt sich der Leichen an, die verschwinden und nie wieder auftauchen sollen. Doch zwei dieser vermeintlichen Leichen, zudem Kinder, sind nicht tot. Hades nimmt sie auf, gibt ihnen nicht nur ein neues Heim, sondern gleich neue Identitäten und sein Wissen mit auf den Weg. Eden und Eric Archer, einst Totgeglaubte, werden zu Cops und schweigen über ihre Vergangenheit. Bis Eden ihren neuen Partner Frank Bennett an die Seite gestellt bekommt, der nicht gerade ein geringes Maß an Neugier mitbringt. Aber in Sydney treibt zu diesem Zeitpunkt offenbar ein Massenmörder sein Unwesen und alle Polizeikräfte müssen sich auf diesen Fall fokussieren. Es stehen Menschenleben auf dem Spiel – wer wird den Lauf gegen die Zeit gewinnen? Und kann dem Geschwisterpaar tatsächlich jemand auf die Spur kommen?!
Meine Meinung: Der Thriller setzt schon auf den ersten Seiten seinen Marker und man ist gleich mittendrin in der Geschichte. Nervenkitzel, Spannung und Gänsehaut - das waren meine ersten Eindrücke beim Lesen. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, welche immer wieder wechseln. Die verschiedenen Erzähler geben die Inhalte, wie nicht anders zu erwarten, nach und nach preis. Je weiter man liest, desto mehr erschließen sich die Hintergründe der Vergangenheit und die Verknüpfungen mit der Gegenwart. Alle Figuren sind gut konzipiert und entfalten im Verlauf ihre gesamte Bandbreite. Während Eric eher grobschlächtig wirkt, ist Eden die Verschlossene und Vorsichtige. Frank Bennett, Eden's neuer Partner hingegen kommt anfangs noch mit einigen Macho-Allüren daher und mimt den Coolen. Aber je weiter man liest, desto stärker kristallisieren sich die Feinheiten aller Charaktere heraus und werden umso schlüssiger. Der Schreibstil ist durchweg eingängig und der Text somit sehr gut lesbar. Die Spannung bleibt durchweg auf hohem Niveau und reißt den Leser immer weiter hinein ins Geschehen. Es gibt so manche unerwartete Wendung und man mag das Buch schon nach den ersten Seiten kaum mehr aus der Hand legen! Mir haben das Gesamtkonzept, wie auch die Story wirklich gut gefallen. Zudem ist Sydney als Schauplatz der Verbrechen eine tolle Alternative zu den herkömmlichen Orten, die meist in den USA oder GB liegen. Candice Fox hat meiner Meinung nach ein furioses, wirklich spannendes Debüt hingelegt! Nun heißt es: Warten auf Teil 2 + 3!
„Hades“ ist in meinen Augen eine Top-Leseempfehlung, deswegen 5 Sterne.

Das Flüstern der Magnolien -

Das Flüstern der Magnolien - Linda Goodnight

 

Linda Goodnight hat mit ihrem Roman „Das Flüstern der Magnolien“ ein wunderbares Familienepos über das Schicksal, Glück und Liebe vorgelegt. Dreh- und Angelpunkt ist ein Haus, das Jahrhunderte überstanden und seine eigenen Geschichten zu erzählen hat.
Die Geschichten gliedern sich in zwei Zeitschienen, die thematisch miteinander verbunden sind. Ein Erzählstrang spielt in der Gegenwart, der andere in den Jahren 1864/65. Schauplatz sind die Südstaaten der USA.
Krieg, Versehrtheit, Unsicherheit und Liebe. Auf diese Inhalte & mehr treffen die Figuren aus „Das Flüstern der Magnolien“ und müssen sich im Verlauf der Geschichte und des Kennenlernens entscheiden, ob sie bereit sind, Vertrauen zu schenken oder nicht. Eine herausfordernde Angelegenheit, wie sich herausstellen wird!
Gegenwart: Das Peach Orchard Inn – vordergründig ein gemütliches Gästehaus. Hintergründig ein Ort mit langer Tradition und eigener Geschichte. Julia, Eigentümerin des Peach Orchard Inn, hat ihr geliebtes Kind verloren – und das im wahrsten Sinne, denn ihr Sohn Alex wurde vor einigen Jahren entführt und ist seither spurlos verschwunden. Eli wurde soeben nach guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen – geläutert und verändert. Beide sind gebrandmarkte und vorsichtige Charaktere, die versuchen, das Beste aus ihrer jeweiligen Situation zu machen. Sie treffen aufeinander: Im Peach Orchard Inn.
Vergangenheit: Peach Orchard Farm, 1864 / 65. Charlotte, eine gebürtige Engländerin, die vom Vater an den Südstaatler Edgar Portland in die USA verheiratet wurde und dort nun mit ihrem kriegsversehrten Ehemann und dem gemeinsamen Sohn Ben lebt. William Gadsen, ein Captain der United States Army – strandet mit seiner verletzten und dezimierten Truppe auf der Peach Orchard Farm. William ist tief beeindruckt von der Stärke Charlottes – und mehr. Doch Charlotte ist eine verheiratete Frau, noch dazu der „Feind“.
Der Roman ist wirklich spannend, herzergreifend und tragisch! Man kommt recht schnell in die Geschichte hinein, wenn auch die Figuren anfangs sehr zögerlich und in ihrem Auftreten sehr defensiv bleiben. Man spürt förmlich die Emotionen und fühlt sich den einzelnen Figuren gleich sehr nah. Selbst die Nebenfiguren sind perfekt in den Verlauf eingebunden und auf beeindruckende Weise dargestellt. Der Schreibstil ist toll, so dass sich der Roman äußerst flüssig und gut lesen lässt. Ich war so verzaubert von der Geschichte, dass ich tatsächlich enttäuscht war, als ich das Buch nach 446 Seiten (Print) ausgelesen hatte. Ich hätte gerne noch mehr von den jeweiligen Entwicklungen gelesen und würde mir eine Fortsetzung des Ganzen wünschen!
Schön war die Verknüpfung zwischen geschichtlicher Darstellung und gegenwärtiger Realität. Jeder Zeit- und Erzählstrang für sich, wie auch im Gesamten war schön zu lesen und zudem interessant. Die Vergangenheit war sehr eindrücklich dargestellt und ich fühlte mich das ein oder andere Mal in die Zeit zurückversetzt. Insbesondere die amerikanische Zeitgeschichte bzgl. Sklavenhaltung, wie auch das vorbestimmte Leben einer Ehefrau waren teils sehr dramatisch und emotionsgeladen beschrieben. Auch die Darstellung des gegenwärtigen Erzählstrangs ergab ein absolut logisches und schlüssiges Bild und wird gut mit der Vergangenheit verknüpft. Die Charaktere waren allesamt toll konstruiert und äußerst sympathisch, die Inhalte breit gefächert. Ich konnte das Buch kaum mehr weglegen, weil man einfach mehr erfahren wollte und schlichtweg wissen musste, wie es mit den einzelnen Figuren nun weiterging. Für mich war „Das Flüstern der Magnolien“ eine sehr lesenswerte und schöne Lektüre. Herzergreifend romantisch, dramatisch und sogar ein wenig mystisch! Ich würde es jederzeit weiterempfehlen, deswegen gibt es von mir 5 Sterne!

 

Extinction: Thriller - Kazuaki Takano, Rainer Schmidt

Extinction: Thriller - Kazuaki Takano

 

"Extinction" von Kazuaki Takano, ein vermeintlicher Thriller - für mich ein recht überladen wirkender Sci-Fi-Roman, der zudem teilweise langatmig und in sich nicht immer authentisch scheint.
Ein Söldner-Trupp wird in ein abgelegenes Dorf im afrikanischen Busch geschickt, um dort einen vermeintlich "mit einem für die gesamte Menschheit tödlichen Virus" infizierten Stamm auszulöschen. Der Auftrag ist klar! Doch bei Ankunft des Trupps bei den Mbutis kommen den Männern Zweifel an ihrem Auftrag. Und auch an ihren Auftraggebern. 
Japan. Ein junger Wissenschaftler wird nach dem überraschenden Tod seines Vaters in ein nebulöses und gefährlich anmutendes Projekt hineingezogen, an dem auch der Vater schon lange verdeckt gearbeteitet zu haben scheint. Es geht sich um die Entwicklung eines sehr heilsamen Medikaments, durch das viele Kinder gerettet werden könnten. Doch ist die Umsetzung tatsächlich möglich? Und wieso hängen sich plötzlich dubiose Personen an die Fersen des Wissenschaftlers und überwachen all seine Kommunikation?
USA. Der Präsident gerät in staatseigener Sache in Zugzwang. Die Erdbevölkerung scheint bedroht durch eine neue menschliche Spezies. Experten werden hinzugezogen, Beratungen und Lage-Beurteilungen gehalten, Handlungsziele gesetzt. Die neue Spezies muss ausgerottet werden. Zum Schutz der Menschheit. Doch ist das überhaupt umsetzbar?
Egal in welchem Handlungsstrang sich der Leser gerade befindet: Werden tatsächlich die richtigen Entscheidungen getroffen? Wem kann man trauen, was ist die Wahrheit hinter allem?
Meiner Meinung nach hat das Buch sein Potenzial ein wenig verfehlt. Grundsätzlich gab es einige wirklich spannende und unerwartet fesselnde Passagen und Kapitel. Doch finden sich diese Szenen erst im letzten Drittel des Buches. Zuvor wirkt es einfach nur langatmig und überladen. Man liest über viele Seiten von DNA-Strukturen, Aminosäure-Ketten halt, deren Mutationsfähigkeiten und sehr detaillierte medizinische Abhandlungen. Große Teile der ersten Kapitel handeln von mathematischen Gesetzen, Verschlüsselungstechniken oder Primfaktorzerlegung. Es macht das Verständnis der Gesamtgeschichte vielleicht verständlicher, lässt sich aber für den Laien nicht flüssig oder interessant lesen. Zudem fand ich die Idee der neu entdeckten Spezies, die übernatürlich intelligent scheint und durch eine spontane Mutation der Gene der Elternpaare zustande kommt nicht besonders überzeugend. Dass ein Wesen mit übergroßer Stirnpartie geboren wird, das schon als Kleinstkind „hoch-höchst-super-intelligent“ ist und durch besondere mathematische Fähigkeiten alle möglichen Dinge auf der Erde manipulieren kann, wirkte an mancher Stelle auf mich sogar leicht lächerlich. Ich fand die Inhalte an mancher Stelle stark an den Haaren herbeigezogen und habe somit viele Seiten einfach „überlesen“.. Mein Fall war das Buch, das auch sprachlich eher nicht eingängig auf mich wirkte, eher nicht! Die Verknüpfung der einzelnen Erzähl- und Handlungsstränge waren mit viel gutem Willen akzeptabel. Aber insgesamt hat der Autor meiner Meinung nach zu viel des Guten gewollt und sich in Details und Lächerlichkeiten verrannt. Leider überhaupt nicht meins... 2 Sterne für die doch noch überraschend spannenden Kapitel oder Absätze im letzten Drittel des Romans. Sorry...

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken: Thriller - Jenny Milchman, Marie Rahn

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken: Thriller - Jenny Milchman

 

Night Falls – Du kannst dich nicht vestecken. Der neue Thriller von Jenny Milchman, ein Roman von dem ich mir viel vesprochen hatte. Das Cover wirkte überzeugend, der Titel einladend und der Klappentext hat mich einfach nur neugierig gemacht. Nach den ersten Seiten schien das Buch sein Potenzial auch noch voll auszuschöpfen. Sprachlich eingängig, inhaltlich noch völlig offen mit den ersten Verdachtsmomenten und spannenden Andeutungen. So geht es gleich mit einigen vielversprechenden Szenen los. Man erhält die ersten Einblicke in die beiden (zunächst parallel verlaufenden) Haupt-Erzählstränge und blickt zudem immer wieder in einzelnen Kapiteln zurück in die Vergangenheit einzelner Protagonisten. Der Anfang suggeriert demnach noch, dass das Buch gleich auf den ersten Seiten „Fahrt aufnimmt“ und sich die Geschehnisse rasch entwickeln würden. Dieser Eindruck bestätigt sich leider im weiteren Verlauf überhaupt nicht mehr. Der Schauplatz, ein beinahe einsam stehendes Haus, das von einer jungen Famlie (Sandy, Ben und Tochter Ivy) bewohnt wird, bleibt hinter den Erwartungen zurück. 2 Männer (Nick und Harlen), gerade noch aus dem Gefängnis entflohen, dringen in das Haus ein, überwältigen die Familie (nach und nach) und kidnappen sie. Von der Grundidee her toll, in der Umsetzung schlecht. Die einzelnen Charaktere, für mich schlichtweg nicht gut konzipiert und in ihrem Handeln selten glaubwürdig. Kommt man zu Anfang noch gut in die Geschichte hinein, wird es sprachlich und inhaltlich zunehmend schleppend und lahm. Der Inhalt ergießt sich in endlos wirkenden und oberflächlich bleibenden Dialogen, die mir jede Spannung nahmen. Zum Teil kommt es zu Ungereimtheiten und die Anzahl unlogischer Inhalte nimmt leider immer weiter zu. Der Spannungsbogen blieb nach meinem Empfinden, entgegen jeder Erwartung, gleichbleibend schwach / niedrig. Mir gefiel im Verlauf des Lesens sogar der Schreibstil immer weniger. Durch die eher schlechte Konzeptionierung von Schauplatz und Protagonisten, sind wesentliche Inhalte zu schnell vorhersehbar. Auch die häufig auftretenden Brüche in der Erzählung, bzw. unlogisch anmutenden Inhalte störten mich sehr beim Lesen sehr und hemmten oftmals den Lesefluss. Die einzigen Highlights waren eigentlich die Rückblicke, die aber inhaltlich wiederum auch manches mal konfus wirkten. Bei den gegenwärtigen Erzählsträngen haben mich am ehesten noch die letzten Kapitel überzeugt. Zuvor schleppt man sich durch die erwähnten Dialoge, endlose Weiten von Oberflächlichkeit und jeder Menge „Unfug“. Night Falls… leider überhaupt nicht mein Fall! Sorry, bzw. schade… 2 Sterne.

Der Killer: Thriller (Will Robie 1) - David Baldacci

Der Killer: Thriller (Will Robie 1) - David Baldacci 

 

„Der Killer“ von David Baldacci, Auftakt der Reihe um den Auftragskiller Will Robie, ist meiner Meinung nach ein unerwartet fulminanter, wahnsinnig spannender und perfekt konzipierter Thriller! Durchgängig fesselnd, mit vielen überraschenden Wendungen und einem so nicht absehbaren Ende.
Der Thriller beginnt gleich auf den ersten Seiten mit einem hohen Maß an Action und kniffligen Entwicklungen. Man kommt extrem gut in die eigentliche Geschichte hinein und fiebert gleich mit.
Der vermeintliche Killer Will Robie, einige Tote und ein vierzehnjähriges Mädchen – Julie. Will hat einen Auftrag zu erledigen, Julie ist auf der Flucht. Eine Explosion, die die beiden Protagonisten zusammenführt und sie im weiteren Verlauf auch noch begleiten wird. Soviel zum Anfang - von hier an jagt ein Ereignis das nächste und es wird immer verzwickter und spannender! Der Schreibstil ist sehr klar und der Thriller ist absolut flüssig zu lesen. Die Protagonisten, insbesondere Will Robie und Julie sind durchweg sympathisch und authentisch. Man kann jede ihrer Handlungen und Reaktionen gut nachvollziehen, die Dialoge, bzw. Gedankengänge gefielen mir sehr. Inhaltlich gestaltet sich der Thriller zudem stimmig und logisch, die Spannung bleibt stetig auf hohem Niveau. Insgesamt hat mich dieses Buch tatsächlich wahnsinnig positiv überrascht! Es war definitiv nicht der letzte Thriller, den ich von David Baldacci gelesen habe! Absoluter Lese-Tipp – 5 Sterne.

Bevor die Welt erwacht -

Bevor die Welt erwacht - Monica Wood

 

Dieses Buch ging mir gleich mit den ersten gelesenen Seiten unter die Haut! "Bevor die Welt erwacht" von Monica Wood ist eine wunderschöne, zugleich aber auch traurige und nachdenklich stimmende Geschichte. Ein namenloser, verstorbener Junge. Seine getrennten Eltern. Die "Pfadfinder-Organisation". Und die 104-Jährige Ona, eine kauzige und doch gefühlvolle alte Dame. Mit diesen Protagonisten steigt der Leser in den Roman ein. Man ist eigentlich von Anfang an mitten in der Geschichte, kann sich in die sehr gefühlvoll beschriebenen Figuren hineinversetzen und gleitet durch das Buch! Der Schreibstil ist toll und sehr eindringlich, wobei die Informationen zu den Hintergründen anfangs sehr spärlich sind und man im Grunde mit jeder gelesenen Seite nur noch neugieriger wird. Die dichte atmosphärische Stimmung des Buches reißt wohl jeden Leser mit. Ich habe dieses Buch verschlungen, obwohl es mich (besonders zu Beginn) doch sehr getroffen hat. Die Geschichte ist wahrlich wundervoll umschrieben, geht sehr in die Tiefe und lässt in die Gemüter und Psyche der Protagonisten schauen. Es kratzt aber auch "am Leser". Die Erzählung ist durchweg sehr emotional, ergreifend und doch das ganze Buch hindurch leise und beinahe still. Ich hatte das ein oder andere Mal die Tränen vor Rührung in den Augen stehen. Ein wunderbares Buch! Ich kann es nur uneingeschränkt empfehlen! 5 Sterne.

Die Tage, die ich dir verspreche: Roman - Lily Oliver

Die Tage, die ich dir verspreche: Roman - Lily Oliver 

 

Was, wenn du auf Kosten eines anderen, dir fremden Menschen eine zweite Chance erhälst? Wenn du als Wartende auf einer Transplantationsliste ganz oben stehst und andere nach dir es nicht mehr schaffen. Wenn du das lang ersehnte Organ eines Toten erhältst und man von dir erwartet, dass du dich über dein neues Leben freust? Fragen, auf die die Hauptprotagonistin Gwen ihre ganz eigenen Antworten findet. Antworten, an denen Gwen den Leser auf besondere Weise teilhaben lässt...
Lily Oliver‘s mitreißender Roman „Die Tage, die ich dir verspreche“ stürmt in diesen Monaten wohl nicht nur die Buchregale, sondern auch die Herzen der Leser(innen). Ein wunderbares Buch und trotzdem (wie man ahnt) keine leichte Kost. Gwen hadert nach einer Herztransplantation mit ihrem geschenkten Leben. Sie stellt sich immerzu die Frage, wieso man sich freuen müsse, obwohl doch jemand gestorben ist. Die Crux der persönlichen zweiten Chance. Gwen schwirren Gesichter von möglichen Spendern durch ihre nächtlichen Alpträume. Die eigentliche Chance wird zur ungeahnten Belastungsprobe. Bis Gwen einen möglicherweise folgenschweren Entschluss fällt…
Die Autorin hat mit ihrem neuen Roman eine sehr tiefgreifende, herzzerreißende und oftmals traurige Geschichte vorgelegt. Sie schafft es, durch ihren eindringlichen und doch zugleich lockeren Schreibstil eine ganz besondere Atmosphäre zu erzeugen. Eine Dichte, die wohl keinen Leser unberührt lässt! Zudem ist das Buch immerzu subtil spannend. Man ahnt, hofft und bangt mit Gwen. Überhaupt sind die wenigen Hauptprotagonisten äußerst detailreich, intensiv und sympathisch dargestellt. Man blickt auf die Konflikte und in die Herzen der Figuren, durchlebt sämtliche Erlebnisse hautnah mit. Ein schwieriges Thema, das Lily Oliver hier im Stil von Bestseller-Autor John Green auf beschauliche und sehr empathische Weise behandelt. Ein Buch, das in keinem Regal fehlen sollte. Ich war schlichtweg begeistert und kann es nur weiterempfehlen! 5 Sterne.

Brot backen in Perfektion -

Brot backen in Perfektion - Lutz Geißler

 

„Brot backen in Perfektion“ nach dem Plötz-Prinzip. Lutz Geissler legt ein grandioses Brotback-Buch vor und verspricht „vollendete Ergebnisse statt Experimente“. Damit liegt er genau richtig. Angefangen von den Tipps, Anleitungen und Erläuterungen über Rezepte, Backoptionen und detaillierten Bebilderungen haben wir es mit einem durchweg gelungenem Buch zu tun. Der Einstieg ins Buch beginnt mit einer Skalierung zur Abmessung für Hefe, die besser nicht hätte dargestellt werden können. Es folgen eine grafische Inhaltsangabe und eine gut verständliche Einführung und Erläuterung zum Plötz-Prinzip. Im Anschluss daran finden sich kurze, aber sehr präzise Tipps zu den verschiedenen Möglichkeiten, ein gutes Brot zu backen und eine Übersicht über die wenigen notwendigen Utensilien. Lutz Geissler geht zudem kurz darauf ein, welche Qualitäts-Merkmale bei den Zutaten wie Mehl, Salz und Hefe (etc) beachtet werden sollten, bevor es schließlich an die praktische Umsetzung der Einleitung geht. Das Buch ist durchgängig sehr übersichtlich bebildert und die einzelnen Arbeitsschritte sind bestens beschrieben, immer nachvollziehbar und gut umsetzbar. Es wird, wie das Prinzip schon verspricht, immer darauf geachtet, auf einfache Weise zu backen zu können. Sämtliche Fragen wurden bedacht und vorweg beantwortet. Die 70 Rezepte, die das Buch bietet, lassen sich in sämtlichen Variationen abändern. Auch zu diesem Thema gibt es vorweg, wie auch innerhalb der jeweiligen Rezepte Anleitungen oder Tipps. Schön ist die schlichte Übersichtlichkeit und eine allgemein intuitive Darstellung. Ratschläge und Tipps wurden zudem gut sichtbar hervorgehoben. Zu allen Handgriffen gibt es einzelne Fotos und dazugehörige kurze, sehr präzise Erklärungen. Die Brote sind jeweils im Ergebnis abgebildet, die Fotos hierzu immer sehr klassisch. Alle Brote sehen äußerst schmackhaft aus und ich kann bestätigen, dass sie zum einen gut gelingen und ebenso lecker schmecken, wie sie per Foto abgedruckt sind. Das Buch lässt keinerlei Fragen offen und bietet ein Rundum-Sorglos-Paket, wenn man sich denn einmal an selbst gebackenem, frischem Brot versuchen möchte. Die Texte bieten durchweg eine gute Anleitung, die Bilder / Fotos machen Lust auf mehr und die Umsetzung gelingt im Grunde immer. Insgesamt handelt es sich um ein äußerst gelungenes Brotback-Buch mit dem selbst Einsteiger (aber sicherlich auch Profis) bestens zurechtkommen sollten. Besser kann man ein Backbuch nicht gestalten. Ob nun klassische Rezepte oder auch unbekanntere Brotspezialitäten: Mit nur wenigen Zutaten und Utensilien, die wohl jeder im Haus hat oder gegen kleines Geld anschaffen könnte, kann man sofort durchstarten! Ich finde das Buch hervorragend und kann alle Rezepte zum Ausprobieren empfehlen. Insofern: Ein absoluter Anschaffungs-Tipp! 5 Sterne.

Irgendwo im Glück - Anna McPartlin, Sabine Längsfeld

Irgendwo im Glück - Anna McPartlin

 

„Irgendwo im Glück“ heißt der neue Roman von Bestseller-Autorin Anna McPartlin. Und sie wird damit ihrem Ruf, schlichtweg tolle Bücher zu schreiben, wieder absolut gerecht!
Maisie Bean lebt mit ihren Kindern Jeremy (16) und Valerie (12), sowie der 87-jährigen, demenzkranken Mutter Bridie in einem Häuschen in Dublin. Wir schreiben das Jahr 1995. Neujahrstag. Für Maisie beginnt vielleicht ein neues Leben. Zumindest hat sie nach ihrer schrecklichen Ehe, die durch die Gewalt ihre Ehemannes Danny Fox für sie beinahe tödlich endete, ihr erstes Date seit vielen Jahren.. Ein Date mit Fred, einem Cop. Alles läuft gut. Bis Maisie am Morgen nach dem Date feststellen muss, dass ihr Sohn offenbar seit 2 Tagen wie vom Erdboden verschluckt ist. Vermisst, gemeinsam mit seinem besten Freund „Rave“. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Wo stecken die Jugendlichen? Was ist passiert?! Und wird man sie finden?
Was inhaltlich nach dem Inhalt eines potenziellen Thrillers klingt, erweist sich durch die dichte Darstellung der Figuren und vielen Rückblicke in die Geschehnisse vor Jeremy‘s Verschwinden als tiefgreifender, herzerweichender und tragisch trauriger Roman. Die Geschichte rund um Maisie liest sich durch einen tollen Schreibstil sowie die vielfältigen Perspektivwechsel wahnsinnig flüssig und gut! Die Perspektiven der jeweiligen Figur ergeben sich immer nahtlos parallel zum Geschehen, so erhält man als Leser im Grunde Einblick in alle mitwirkenden Charaktere. Selbst Bridie kommt zum Zug. Ihre Wahrnehmungen und Gedankengänge fand ich besonders toll zu lesen. In sich ergibt sich ein erschütternder, herzlicher und durchweg schlüssiger und authentischer Roman. Die Geschichte ist fließend und entwickelt sich stetig durch neue Rückblicke weiter. Obwohl man bereits auf den ersten Seiten vom Tod Jeremy‘s erfährt, mag man die Hoffnung auf seine Rettung bis zum Schluss nicht aufgeben. Die Figuren sind mir persönlich sehr schnell ans Herz gewachsen, weil sie einfach so unglaublich sympathisch und nah wirken! Ich mag den Schreibstil von Anna McPartlin zudem sehr. Sie baut eine permanente Spannung auf, die sich manches Mal auch nur subtil bemerkbar macht. Die dargestellten Dialoge sind toll, die Emotionen zum Greifen intensiv und man leidet einfach durchgängig mit! Zudem wartet das Buch mit vielen Überraschungen auf, die mir sehr gut gefielen. Ich habe auf den letzten Seiten zum Taschentuch gegriffen, weil ich mir einzelne Tränen einfach nicht mehr „verkneifen“ konnte. Ich war gerührt von der Geschichte. Von dem Ausgang sowieso! Ein Buch, das einfach wahnsinnig toll zu lesen ist und sehr ans Herz geht! Definitiv eines meiner Favoriten in diesem Jahr! Topp, deswegen ganz klar 5 Sterne (plus)!!!

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes -

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes / Diane Chamberlain

 

Einen wunderbar tiefgründigen, aber auch unglaublich spannenden Roman von Diane Chamberlain gibt es nun in einer deutschen Neuauflage, erschienen im Harper-Collins-Verlag: „Das geheime Leben der CeeCee Wilkes“ besticht durch überraschende Wendungen, Tiefgang und sehr viel Nervenkitzel!
CeeCee Wilkes, die Hauptprotagonistin des Romans, ist 16 Jahre jung, als sie sich Hals über Kopf in den 22-jährigen Tim verliebt. Sie scheint blind vor Liebe, fühlt sich bei ihm geborgen und angekommen – hat sie doch mit 12 Jahren ihre fürsorgliche Mutter durch eine schwere Krankheit verloren. Seither sucht sie nach der grenzenlose Liebe, die ihr in diversen Pflegefamilien verwehrt blieb und glaubt sie bei Tim gefunden zu haben. Doch wie weit wird sie gehen, um Tim zu gefallen und um ihn halten zu können? Was, wenn Tim von ihr etwas verlangt, das die Grenzen des Erlaubten bei Weitem überschreitet? Sie Teil eines nicht kalkulierbaren Verbrechens werden soll?!
Hier beginnt „Das geheime Leben der CeeCee Wilkes“. Schon auf den ersten Seiten geht es los mit tollen Charakteren, unerwarteten Entwicklungen und ganz viel Spannung! Beginnt das Buch im ersten Kapitel zunächst noch wie ein gut zu lesender Roman, entwickelt sich das Buch sehr schnell zu einem spannungsgeladenen Thriller! Ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen: Man ist gleich mit dem ersten Kapitel mitten in der Geschichte (und das im wahrsten Sinne..), geht dann aber ab dem 2. Kapitel zurück in die Vergangenheit, wo die eigentliche Geschichte beginnt und CeeCee‘s Leben im Zeitraffer erzählt wird. Satte 403 Seiten lang durchlebt man Höhen und Tiefen, Entwicklungen mit denen man nicht rechnen konnte, sowie tragische und hochspannende Momente. Ich fand den Spannungsbogen und den Schreibstil des Buches toll! Die Figuren sind dazu absolut authentisch und stimmig konzipiert, die Geschichte vollkommen schlüssig und durchweg logisch aufgebaut. Auch die Aspekte der zwischenmenschlichen Beziehungen sind toll dargestellt. Man spürt durchweg eine beeindruckende atmosphärische Dichte und man kann das Buch kaum mehr aus der Hand legen.. Insgesamt ergibt sich ein Roman, der durchgängig packend und fesselnd ist. Ich war von der ersten Seite an begeistert und wurde nur ganz zum Schluss durch ein etwas schwaches Ende etwas ernüchtert! Der Schluss liest sich ein wenig lieblos zusammengewürfelt und wirkte nicht mehr ganz so überzeugend. Nichtsdestotrotz habe ich vorhergehend jedes einzelne Kapitel verschlungen und mit den Protagonisten mitgefiebert. Man wird ständig überrascht und durchlebt sämtliche Emotionen. Diane Chamberlain hat einen tollen Roman vorgelegt und es wird sicherlich nicht das letzte Buch bleiben, welches ich von der Autorin gelesen habe! Absolut empfehlens- wie lesenswert, aber wegen des leicht schwachen Endes: 4 Sterne.

 

https://www.lovelybooks.de/autor/Diane-Chamberlain/Das-geheime-Leben-der-CeeCee-Wilkes-1235961178-w/

Für immer und einen Weihnachtsmorgen - Sarah Morgan, Judith Heisig

Für immer und einen Weihnachtsmorgen - Sarah Morgan

 

Der neue Roman „Für immer und einen Weihnachtsmorgen“ von Bestseller-Autorin Sarah Morgan lässt nicht nur Weihnachtsstimmung aufkommen, er besticht auch durch eine wunderbar romantische Geschichte und gut durchdachte Protagonisten.

Skylar ist von ganzem Herzen Künstlerin. Nicht ganz zum Gefallen ihrer recht unterkühlt wirkenden Eltern, die für ihre Tochter gänzlich andere Pläne haben. Als da wäre Richard, der potenzielle Schwiegersohn und aktuelle Lebensgefährte von Sky. Sowie natürlich ihr Wunsch, dass Skylar sich, den Anforderungen einer gehobenen Gesellschaft entsprechend, endlich gemäß ihrer vorgesehenen Rolle verhält. Trotz aller elterlichen Erwartungen, widmet sich Skylar ihrer künstlerischen Passion. Ausgerechnet an Skylar‘s persönlich großem Abend jedoch, als sie ihre Werke auf der von ihr lang ersehnten Vernissage vorstellen darf, kommt es zu einem Zwischenfall und Skylar stolpert unverhofft in die Arme ihres vielleicht ärgsten Widersachers, dem kauzigen Wissenschaftler Alec und guten Freund ihrer besten Freundinnen. Alec rettet Skylar zwar wider Willen vor der Presse, würde sie doch am liebsten gleich wieder los werden. Doch so einfach wie gedacht, ist es letztlich nicht – einmal ganz abgesehen von den Gefühlen, die sich nach und nach zwischen den beiden entwickeln..

Ein Liebesroman, par excellence. Und eine Geschichte, die ich von der ersten bis zur letzten Seite genossen habe! Vom Schreibstil her sehr eingängig, entwickelt sich eine wunderbare „Beziehung“ zwischen den beiden Hauptprotagonisten, die sich natürlich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen ihre Gefühle zur Wehr setzen. Gut durchdacht und strukturiert, ergeben sich hitzige bis witzige Dialoge und vielfach romantische Szenen. Die Figuren sind allesamt sympathisch und wirkten in Wort und Tat authentisch. Gut gefiel mir zudem die Einbindung der Nebenfiguren, die ein wichtiges Standbein des Romans sind. Nicht zuletzt wohl, weil dies bereits der 3. Teil einer Roman-Reihe („Puffin Island“) ist (wobei es sich trotzdem um ein „Solo“ handelt und der Roman auch ganz klar für sich allein stehend gelesen werden kann). Die einzelnen Erzählstränge sind toll miteinander verwoben und es gibt meiner Ansicht nach keinerlei Kritikpunkte. Der Roman erfüllt wahrlich alle Erwartungen, die man haben könnte! Es wurde nie übermäßig kitschig und blieb auch bis zu den letzten Kapiteln noch spannend! Für mich war es sicherlich nicht das letzte Buch der Autorin! Ein toller Liebesroman und schöner Schmöker, nicht nur passend in der Vorweihnachtszeit! Absolute Empfehlung, 5 Sterne.

Das Scheitern Mitteleuropas 1918-1939 -

Das Scheitern Mitteleuropas 1918-1939 / Walter Rauscher

 

„Das Scheitern Mitteleuropas 1918-1939“ von Walter Rauscher - ein Sachbuch, das informativer und lehrreicher nicht sein könnte, ohne auch nur eine Seite lang langweilig zu werden. Man möchte meinen, dass man als Westeuropäer mit den Geschehnissen und Entwicklungen der Vorzeit zum 2. Weltkrieg vertraut ist. Dass man sich auskennt mit den Verläufen der politischen Zeit und allgemeinen europäischen Situation. Doch weit gefehlt. Walter Rauscher gelingt es mit seinem aktuellen Buch, den Leser mit neuen und teils gar überraschenden und erschreckenden Informationen zu versorgen. Was die große inhaltliche Qualität des Buches ausmacht, ist meiner Meinung nach die völlig unerwartete Perspektive des Autors. Als Österreicher versteht er es, die Zeit in neues Licht zu tauchen und entwirrt Verstrickungen und offensichtlich politische Fehlentscheidungen auf gänzlich neutrale Weise. Es wird deutlich, dass die verschobene Perspektive nötig ist, um eine typisch deutsche Sichtweise der Dinge aufzubrechen. Die Darstellung aller Verstrickungen wirkt dabei geradezu spannend – wüsste man nicht um die reellen Hintergründe und Folgen dieser Zeit. Geschichte in ganz besonderer Form.
Der Schreibstil ist durchgängig verständlich (ausgenommen vielleicht einige, wenige österreichische Formulierungen oder Begriffe, deren Bedeutung sich aber immer im weiteren Zusammenhang erschließen lassen). Der Aufbau ist chronologisch und widmet sich in diesem Kontext der Reihe nach bestimmten Gebieten, Ländern oder Ländergruppen und ihren politischen Entwicklungen. Themenbereiche sind dabei territoriale und nationale Differenzen unter den Sieger- und Verlierer-Staaten. Die Neuaufteilungen der Gebiete nach dem ersten Weltkrieg, zunehmender nationaler Egoismus und ungünstige bis stark schädigende Dreiecksbeziehungen und Konflikte unter den einzelnen Staaten. Dramatisch die wirtschaftliche Entwicklung, massiv die Zunahme von Arbeitslosigkeit, Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit. Sind dies keine unbekannten Komponenten, so werden es vermutlich doch die Details sein, die Walter Rauscher hier unglaublich präzise und konkret beschreibt sein. Der Autor beschränkt sich grundsätzlich auf die wichtigen Inhalte, so dass das Buch durchweg interessant und definitiv nie langatmig wirkt. Mich konnte Walter Rauscher mit seinem neuen Buch absolut überzeugen. Die Details zum Scheitern Mitteleuropas und der Weg in den 2. (verheerenden) Weltkrieg waren in diesem Buch unglaublich beeindruckend, schockierend und sehr informativ! Insbesondere, da die Thematik und damaligen Geschehnisse sich derzeit in Teilen zu wiederholen scheinen. Insofern ist dieses Buch vielleicht thematisch aktueller denn je und sicherlich ein „must-have“… Absolut lesenswert und zu empfehlen. 5 Sterne.

DNA: Thriller - Anika Wolff, Yrsa Sigurdardóttir

DNA: Thriller - Anika Wolff,Yrsa Sigurdardóttir 

 

Gehörten die bisherigen Thriller von Yrsa Sigurdardottir noch zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, bin ich nach dem aktuellen Verlags- und Übersetzerwechsel der Autorin maßlos enttäuscht von dem neuesten Buch. Meiner Meinung nach bleibt "DNA" inhaltlich wie auch sprachlich (deutsche Ausgabe) weit hinter den alten Büchern zurück. Wortwiederholungen wie auch ungünstig gewählte Übersetzungen lesen sich - wie ich finde - nicht immer flüssig und gut. Obwohl die Grundidee des Thrillers sehr vielversprechend klang, konnte mich der tatsächliche Verlauf streckenweise nicht oder nur mäßig überzeugen. Nach meinem Empfinden brach die Spannung immer wieder ab, die Entwicklungen wirkten manches Mal nicht ganz stimmig. Ebenso waren die Figuren meiner Meinung nach nicht durchgängig authentisch dargestellt.
Für mich war es das erste Buch von Yrsa Sigurdardottir, das ich lieber nach den ersten Kapiteln zur Seite gelegt hätte.. Mehr Krimi als Thriller, herkömmliche Themen, wenig überraschend. Dazu die nicht eingängige Übersetzung. Unglaublich schade! Leider für mich nur 2 Sterne...

Anton hat kein Glück - Lars Vasa Johansson, Ursel Allenstein, Antje Rieck-Blankenburg

Anton hat kein Glück - Lars Vasa Johansson

 

„Anton hat kein Glück“ - man kann diesen Titel wohl wahrlich wörtlich nehmen. Lars Vasa Johansson entführt den Leser auf eine spannende, beinahe zauberhafte Reise seines Protagonisten Anton. Dieser ist ein mürrischer, übellauniger und erfolgloser Zeitgenosse, der sich mehr schlecht als recht als Berufszauberer mit mittelmäßigen Engagements über Wasser hält und einem sich nicht einstellen wollenden Erfolg hinterherläuft. Blind vor Neid und Missgunst, verliert er sich in Meckern und Klagen. Zudem scheint sich das permanente Unglück hartnäckig an seine Fersen zu heften. So findet Anton sich eines Tages in Tiveden wieder – einem unheilvollen Ort, der wie ein geheimnisumwobener Urwald wirkt und ziemlich seltsame Bewohner beheimatet. Für Anton könnte es nicht schlimmer kommen, wird er doch dort von einer Waldfee mit einem Todesfluch belegt. Würde Anton doch nur auf die Waldbewohner Gunnar und Greta hören und ihren Erzählungen ein wenig Glauben schenken. Doch Anton wäre nicht Anton, wäre er nicht ein selbstverliebter, halsstarriger und unleidlicher Geselle. So nimmt die Geschichte ihren Lauf. Mittendrin immerzu Anton. Viele knifflige Prüfungen, Fabelwesen und Herausforderungen folgen Schlag auf Schlag. 

Für mich eine wirklich zauberhafte Erzählung! Lars Vasa Johansson versteht es, Anton‘s Geschichte zu erzählen und den Leser sogleich in dessen Bann zu ziehen. Das Buch erinnert sehr an ein modernes Märchen und ähnelt im Stil den Romanen von Jonas Jonasson. Der Schreibstil von Lars Vasa Johansson ist in seinem vorliegenden Roman-Debüt sehr eingängig und flüssig zu lesen. Ich fand den Roman durchweg spannend, stellenweise gar berührend. Der Autor geht sehr verspielt an die zentralen Themen der Erzählung heran, manchmal vielleicht schon zu augenscheinlich und offensichtlich. Aber durch die vielfältigen Wendungen und die liebevoll dargestellten Inhalte und Figuren wird es meiner Meinung wieder wett gemacht. Der Verlauf der Geschichte ist in sich stimmig. Mir gefielen die Protagonisten durchweg gut und selbst der griesgrämige, erfolgshungrige Anton gewinnt nach und nach immer mehr an Sympathie. Man kann über seine kauzige Art im Grunde nur schmunzeln. Für meinen Geschmack fiel die „letzte Prüfung Anton‘s“ vielleicht ein wenig zu kurz aus und ich hätte mir hier auch die dazugehörige Figur noch etwas dramatischer gewünscht. Aber alles in allem gibt der Roman ein rundes wie auch in sich geschlossenes Bild ab. Es gibt irrsinnig witzige Passagen, spannende Wendungen und viele magische Momente. Durch die simple Sprachgestaltung lässt sich die Erzählung auch gut mal zwischendurch lesen. Ein durchweg schönes Buch! Mich hat es absolut überzeugen können und ich würde es uneingeschränkt weiterempfehlen! Deswegen: 5 Sterne.
Genau mein Typ -

Genau mein Typ - Björg Magnusdottir

 

Endlich erscheint nun Ende 2016 mit „Genau mein Typ“ auch in Deutschland das 2. Buch der Bestseller-Trilogie von Björg Magnúsdóttir. Ein absolut gelungener Schmöker, wie ich finde - mit unerwartet viel Tiefgang…

Bryndis, Regina, Ina und Tinna. 4 Freundinnen, die gemeinsam durch dick und dünn gehen und die man vielleicht sogar bereits aus „Nicht ganz mein Typ“, dem Vorgängerbuch kennt (aber nicht zwingend kennen muss..). Stilistisch hat sich im aktuellen Roman nicht viel verändert: Jedes der Kapitel, die generell mit einer Kurzübersicht beginnen, ist einer der Protagonistinnen gewidmet, bzw. zugeordnet. Inhaltlich knüpfen einzelne Erzählstränge an bekannte Vorgänger-Themen an. Man muss jedoch noch einmal hervorheben, dass das Buch auch solo zu lesen ist und die neuen Inhalte in sich geschlossen sind. „Genau mein Typ“ liest sich sehr flüssig und ist sprachlich eher schlicht gehalten, lässt sich wohl deshalb auch bestens kapitelweise „zwischendurch“ lesen. Mir gefielen die Figuren sehr gut und auch die Erlebnisse der Frauen wirkten auf mich überwiegend authentisch und interessant. Charakterlich könnten Bryndis, Regina, Ina und Tinna kaum unterschiedlicher sein, was wohl wiederum den Reiz der Geschichte ausmacht. Zudem hält die Autorin für die 4 Freundinnen erneut ziemlich abwechslungsreiche und teils überraschende Inhalte bereit. So wird Bryndis doch wieder von dem Fiesling, bzw. ihrem Ex-Freund Gudmundur kontaktiert. Regina erlebt eine ziemliche Tortur. Ina versucht sich an ihrer Traumhochzeit mit Noí und Tinna hat wohl die Begegnung der „3. Art“. Höhen und Tiefen – fast wie im ganz normalen Leben.. ;) Insgesamt finden sich viele witzige Passagen und / oder Dialoge im Buch, ebenso aber auch tiefgründige Entwicklungen und unerwartet spannende Wendungen. Man stolpert sozusagen „von einem Kapitel in die nächste Misere“ oder auch in das nächste Fettnäpfchen – und kommt meistens doch nicht um ein Schmunzeln oder Augenrollen herum.
Zum Ende ließ der Roman kurzweilig etwas nach und ich fand die Geschichte, bzw. die betreffenden Figuren sogar in manchen (wohl aber eher wenigen) Situationen etwas „nervig“ und in ihrem Handeln sogar unlogisch. Dieses kurze Tief wird jedoch gleich mit einem passenden Schlussspurt wettgemacht, weshalb ich es auch nicht als sonderlich störend empfand. Im Ganzen hat mich das Buch dann doch überzeugen können und ich würde es als „Schmöker für Zwischendurch“ oder auch klassischen Frauenroman („Chick Lit“) definitiv weiterempfehlen! Spritzig, witzig und mit einer gehörigen Portion Dramatik, hat man das Buch schneller ausgelesen, als man vermuten mag. Leider... ;) Deshalb: 5 Sterne.